Tag gegen Gewalt an Frauen

25. November 2023

Hanka Kliese, gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion, zum Inter­na­tio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November:

„Zuerst die gute Nach­richt: Dank der Eröff­nung der ersten eigen­stän­digen Inter­ven­tions- und Koor­di­nie­rungs­stelle bei häus­li­cher Gewalt und Stal­king im Vogt­land­kreis gibt es nun in ganz Sachsen Anlauf­stellen, die von gewalt­be­trof­fenen Frauen Unter­stüt­zung bieten. Leider haben wir jedoch wei­terhin zu wenig Plätze in Gewalt­schutz­ein­rich­tungen für Frauen und Kinder, die dort Zuflucht vor ihren Part­nern suchen müssen.

Den jüngsten Hil­feruf der Leip­ziger Koor­di­nie­rungs- und Inter­ven­ti­ons­stelle gegen häus­liche Gewalt und Stal­king nehmen wir sehr ernst. Der Frei­staat muss den Aufbau wei­terer Plätze in Gewalt­schutz­ein­rich­tungen vor­an­treiben und zugleich mehr Gewalt­prä­ven­ti­ons­an­ge­bote für Männer zu schaffen. Denn zur trau­rigen Wahr­heit zählt leider, dass seit der Corona-Pan­demie immer mehr Frauen unter part­ner­schaft­li­cher Gewalt leiden.

Häufig müssen Kinder erleben, dass ihre Mütter von ihrem Partner miss­han­delt werden. Sie sind dadurch einem erhöhten Risiko aus­ge­setzt, unter Trau­mata zu leiden. Es gilt, die Bedürf­nisse der Kinder, die solche Gewalt erfahren müssen, in fami­li­en­recht­li­chen Ver­fahren beson­ders zu schützen. Daher brau­chen wir noch mehr Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bote für Familienrichter:innen, um noch mehr für die Aus­wir­kung von part­ner­schaft­li­cher Gewalt auf das Wohl­be­finden von Kin­dern zu sen­si­bi­li­sieren. Das Recht auf Umgang des Vaters darf in Fällen von häus­li­cher Gewalt nicht stärker wiegen als das Wohl des Kindes.“