Morgen ist der Internationale Tag der Bildung der UNESCO. An diesem Tag wird daran erinnert, dass sich die Weltgemeinschaft mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda dazu verpflichtet hat, bis 2030 eine hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Menschen weltweit und ein Leben lang sicherzustellen. An dieses Ziel wird jedes Jahr am 24. Januar erinnert.
Für uns steht fest: die weltweite Umsetzung der Agenda Bildung 2030 sollte auch in Zeiten von Corona nicht in Vergessenheit geraten und an Priorität verlieren. Denn das Recht auf Bildung ist ein zentrales Menschenrecht, insbesondere für Jugendliche und Kinder. Auch in Sachsen müssen wir weiter mit Nachdruck für bessere Bildung arbeiten: für eine moderne und zukunftsorientierte Bildungspolitik.
Für uns steht dabei für die Modernisierung und Weiterentwicklung der sächsischen Bildungslandschaft im Fokus:
Gleiche Zugänge zur Bildung
So vielfältig, wie das Leben ist, so vielfältig sind die Menschen darin. Das gilt erst recht für Kinder und Jugendliche. Nach wie vor bestimmen die Herkunft und die ökonomische sowie gesellschaftliche Stellung der Eltern den Bildungsweg eines Kindes maßgeblich. Deshalb sind gleiche Startbedingungen die Basis für eine chancengleiche Teilhabe. Um dies zu ermöglichen, sollen Ressourcen bedarfsorientiert zugewiesen werden.
Hierfür werden wir einen Sozial-Index entwickeln und anwenden. Wir werden aber auch dafür Sorge tragen, dass unser Bildungswesen weiter inklusiv ausgebaut wird. Und gleiche Zugänge zur Bildung starten nicht erst mit der Einschulung. Bereits im Kindergarten werden die Grundsteine gelegt, deshalb gilt es, auch die die frühkindliche Bildung zu stärken.
Eine Wohnortnahe Bildung
Nach dem Geburtenknick der Wendejahre wurden im Freistaat Sachsen viele Bildungseinrichtungen geschlossen, besonders betroffen waren davon Schulen im ländlichen Raum. Auch wenn damals der Druck angesichts einer fast halbierten Schülerzahl enorm hoch war, waren viele Schulschließungen ein Fehler. Die Schule soll nah am Wohnort sein. Das ist uns bei der Grundschule besonders wichtig – für uns gilt weiterhin: Kurze Beine, kurzer Schulweg.
Längeres gemeinsames Lernen
Eine stabile Lernumgebung hat, das zeigen viele Studien, einen positiven Einfluss auf den Bildungserfolg. Das längere gemeinsame Lernen ist uns auch deshalb ein wichtiges Anliegen. Gemeinschaftsschulen ermöglichen Kindern den Verbleib im gewohnten Umfeld. Freundschaften und soziale Beziehungen werden erhalten, der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gestärkt. Aus diesem Grund haben wir uns dafür stark gemacht, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, um Gemeinschaftsschulen in Sachsen wieder einzuführen. Und unterstützen jetzt dabei, dass sich viele Schulen in Sachsen dahin auf den Weg machen.
Eine veränderte Lernkultur
Gerade weil in unserer Welt Wissen überall und jederzeit verfügbar ist, birgt die Umgestaltung unserer Schulen eine große Chance: Sie können von dem Ort, an dem man für sich selbst lernt, zu einem Ort werden, an dem man miteinander und voneinander lernt. Die größten Herausforderungen unserer Gesellschaft liegen im sozialen Zusammenhalt, in der konstruktiven Lösung von Konflikten und in der gemeinsamen Bewältigung existenzieller Zukunftsfragen.
Selbständiges Lernen, Arbeiten und Problemlösen müssen eine deutlich größere Rolle spielen, genauso die Auseinandersetzung mit anderen Menschen und Teamarbeit. Demnach gehören unsere Lehrpläne auf den Prüfstand und müssen entrümpelt werden. Aber auch die Lehrerbildung, Arbeit in multiprofessionellen Teams an Schulen und eine demokratische Schulkultur gehören zu den Herausforderungen der Zeit.
Der morgige Tag ist ein guter Anlass, um an die Ziele für das Bildungsland Sachsen 2030 zu erinnern. Und darauf hinzuweisen, welche Schritte dafür gegangen werden müssen. Wir werden weiterhin unseren Anteil dazu beitragen, dass das gelingen kann. Denn der Prozess darf – trotz Corona – nicht weiterhin stocken. Bei der Frage nach einer guten, modernen und inklusiven Bildung für unsere Kinder: geht es um nicht weniger als um ihre Zukunft und die unseres Freistaates.
Stell Dir vor, in Sachsens Schulen würde man fürs Leben lernen statt für Klausuren. So können unsere Schulen werden. Davon bin ich überzeugt.
Sabine Friedel, SPD-Bildungspolitikerin
Sabine Friedel
Wir arbeiten weiter an einer sozialen und zukunftsgewandten Bildungspolitik, die alle Talente fördert, allen Kindern Teilhabe sichert und bestens auf die Zukunft vorbereitet. Die Modernisierung und Weiterentwicklung des sächsischen Bildungssystems darf daher – trotz Corona – nicht ins Stocken geraten.
Eine stabile Lernumgebung hat einen positiven Einfluss auf den Bildungserfolg. Einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der sächsischen Bildungslandschaft sind wir mit der Einführung der Gemeinschaftsschule gegangen. Ziel ist jetzt, dass sich viele Schulen in Sachsen auf den Weg machen, Gemeinschaftsschulen zu werden. Als SPD-Fraktion wollen wir dazu ermutigen, diesen wichtigen Schritt zu gehen und unterstützen bei der Umsetzung.
SPD-Bildungspolitikerin
Das zentrale Ziel der SPD-Fraktion mit Blick auf die Schulentwicklung bleibt die Veränderung der Lernkultur. Denn es geht nicht nur um die Form einer Schule, sondern auch um die Inhalte sowie Art und Weise, wie gelernt und Wissen vermittelt wird. Für uns steht dabei fest: In Sachsens Schulen soll fürs Leben und miteinander statt für Klausuren gelernt werden. Dafür müssen die Lehrpläne entrümpelt werden.