Im März hat die SPD-Landtagsfraktion ein Positionspapier zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Sachsen beschlossen. Auf dieses ist Simone Lang, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, heute bei der Aktuellen Debatte auf Antrag der CDU-Fraktion „Stationäre Versorgung weiterentwickeln – für eine nachhaltige Krankenhauslandschaft im Freistaat Sachsen”, erneut eingegangen. Ziel der SPD-Fraktion ist es, Wege aufzuzeigen, wie sich trotz zahlreicher Herausforderungen eine gute und leistungsfähige Landschaft an Krankenhäusern und Gesundheitszentren erhalten lässt. Das Papier ist unter https://2019–2024.spd-fraktion-sachsen.de/krankenhaus/ zu finden.
„Sachsens Krankenhäuser brauchen genügend Personal und sollen auch in Zukunft eine hohe Qualität bieten. Das müssen wir sicherstellen, auch und gerade in einer älter werdenden Gesellschaft. Zusammen mit Gesundheitsministerin Petra Köpping arbeiten wir im Freistaat daran, die medizinische Versorgung in Sachsen zukunftsfest zu machen.”
Das Papier legt den Fokus auf acht Bausteine:
- Hohe Behandlungsqualität
- Flächendeckende Grundversorgung
- Entökonomisierung der Gesundheitsversorgung
- Digitale Vernetzung und Telemedizin
- Ausreichend Personal
- Regionale Zusammenarbeit
- Kooperation und Koordination
- Mehr Investitionen
Lang verweist darauf, dass sich Gesundheitspolitik und die Zukunft der Krankenhäuser nicht für Populismus eignen: „Wir geben mit dem Papier nicht ‘die eine’, einfache Antwort auf eine sehr komplexe Frage. Denn wir sind überzeugt, dass nur eine gesamtheitliche Strategie zum Erfolg führen wird. Hierzu gehört, dass wir Schwerpunkte setzen müssen. So muss nicht jedes Krankenhaus für jeden Fachbereich spezialisiert sein. Die Notfallversorgung kann z.B. auch von Gesundheitszentren gewährleistet werden. Die Sachsen erwarten eine gute, wohnortnahe Versorgung – insbesondere im Notfall. Diese wollen und werden wir sicherstellen. Wir werden aber, und dafür steht auch das Papier, einige Dinge neu denken und anders anpacken müssen als bisher.”
„Eine zukunftsfeste medizinische Versorgung kriegen wir nur hin, wenn alle zusammenarbeiten. Gerade die Landkreise müssen die neu geschaffene Möglichkeit von Regionalkonferenzen nutzen, um sich aktiv mit Vorschlägen für die Versorgung vor Ort einzubringen. Im Landtag haben wir nicht nur die Investitionen für die Krankenhäuser weiter erhöht, sondern auch ein Budget für Modellvorhaben im Rahmen des neuen Krankenhausgesetzes zur Verfügung gestellt.”
„Auch auf Bundesebene laufen Verhandlungen zur Reform des Krankenhausgesetzes. Von einer Einführung von Vorhaltepauschalen sowie einer besseren Finanzierung von Pädiatrie und Geburtshilfe würden gerade kleine Standorte in den ländlichen Räumen profitieren. Gleichzeitig darf es nicht passieren, dass ausgerechnet Sachsen mit seiner gut aufgestellten Krankenhauslandschaft aufgrund der Bundesreform in Schwierigkeiten kommt. Daher unterstützen wir Petra Köpping dabei, die sächsische Perspektive in die Verhandlungen einzubringen.”
Foto: Adobe Stock I upixa