Männer leben kürzer, Frauen bekommen falsche Medikamente

31. Mai 2018

Simone Lang, gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cherin, und Iris Raether-Lor­dieck, gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, zum Koali­ti­ons­an­trag „Männer, Frauen und Gesund­heit – Ver­sor­gung, For­schung und Lehre in Sachsen stärken“ (Drs. 6/12499):

„Das Bedürfnis nach einer spe­zi­fisch männ­li­chen und spe­zi­fisch weib­li­chen Medizin wächst. Auch, weil unsere Gesell­schaft immer älter wird und ältere Men­schen in der Regel häu­figer mit Krank­heiten kon­fron­tiert sind. Dabei treten auch die Unter­schiede zwi­schen Männer- und Frau­en­ge­sund­heit deut­li­cher zu Tage“, erklärt Gesund­heits­expertin der SPD-Land­tags­frak­tion, Simone Lang.

„Wäh­rend bei Frauen manche Medi­ka­mente auf­grund ihres Hor­mon­haus­halts anders ver­ar­beitet werden als bei Män­nern und dadurch anders wirken, werden bei Män­nern inzwi­schen auch ver­meint­lich ‚frau­en­ty­pi­sche‘ Krank­heiten dia­gnos­ti­ziert. Über diese geschlechts­spe­zi­fi­schen Unter­schiede bei Erkran­kungen wissen wir noch zu wenig“, so Lang.

Mit dem Antrag stärken wir die For­schung, Lehre und Auf­klä­rung zu dem Thema: „Wir wollen, dass jeder Mensch mit diesem Wissen in Zukunft indi­vi­du­eller und damit besser behan­delt werden kann.“

Laut Iris Raether-Lor­dieck, gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, haben auch soziale Ein­flüsse eine Aus­wir­kung auf die Gesund­heit von Män­nern und Frauen. „Rol­len­bilder vom ‚harten Mann‘, der keine Schmerzen kennt, halten den einen oder anderen Mann vom recht­zei­tigen Gang zum Arzt oder zur Ärztin ab. Und auch über­zo­gene Weib­lich­keits- und Schön­heits­normen führen bei vielen Frauen zu einem unge­sunden Lebens­stil mit teils schwer­wie­genden Folgen.“

„Des­wegen brau­chen wir drin­gend eine geschlech­ter­dif­fe­ren­zierte Gesund­heits­be­trach­tung. Denn Frauen sind anders – und Männer auch“, so Raether-Lor­dieck abschlie­ßend.