„Knapper Wohnraum vor allem in den großen Städten und steigende Mieten ist eines der Themen, das viele Mieterinnen und Mieter und die Kommunen zunehmend beschäftigt. Was dabei nicht ausgeblendet werden darf, das sind die Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen gar kein Dach über dem Kopf haben“, so SPD-Sozialexpertin Simone Lang am Donnerstag. „Wegsehen ist keine Lösung, die Gesellschaft muss sich kümmern. Wir wollen keinen Menschen im Stich lassen. Alle sollen Teil unserer Gesellschaft sein. Die Grundlage für diese Menschen ist eine eigene Wohnung. Ein geschützter Raum, der Halt gibt. Die Stadt Leipzig hat sich vor kurzem aufgemacht und erprobt einen neuen Weg, um Wohnungslosigkeit aktiv anzugehen. Das wird jetzt unterstützt.“
Das Sozialministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass das Leipziger Modellprojekt „Eigene Wohnung” (Housing First) bis Ende 2023 mit 111.000 Euro gefördert wird. (Pressemitteilung https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/261573)
„Die Vorteile des Ansatzes ‚Housing First‘ liegen klar auf der Hand: Wohnungslosigkeit wird nicht nur verwaltet, sondern beendet. Und es hilft am meisten den Langzeitobdachlosen, die es in unserem derzeitigen System sehr schwer haben, ein Dach über dem Kopf zu finden. Andere Länder wie Finnland und Dänemark setzen das ‚Housing First‘-Prinzip bereits erfolgreich um, bei dem obdachlose Menschen zuerst mit einer Wohnung versorgt und erst danach Probleme wie Schulden, Arbeitslosigkeit oder Sucht angegangen werden. Mit diesem Ansatz haben die Betroffenen die nötige Sicherheit und Stabilität, um sich den anderen Herausforderungen zu widmen“, erklärt Simone Lang.
„Der Handlungsleitfaden, den das Sozialministerium gemeinsam mit der Stadt Leipzig erarbeiten wird, ist ein wichtiger Schritt, um andere interessierte Kommunen im Freistaat bei der Planung und Umsetzung zu unterstützen. Denn es lohnt sich, diesen nachhaltigen Ansatz auch im Freistaat weiter auszubauen“, so Lang abschließend.