In die Zukunft investieren – jetzt erst recht!

8. September 2023

Zur Haus­halts­lage in Sachsen, sin­kenden Steu­er­ein­nahmen und dem Inter­view in der Säch­si­schen Zei­tung mit Finanz­mi­nister Vor­jo­hann erklärt Dirk Panter, Vor­sit­zender der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag und Haus­halts­po­li­tiker:

“Sachsen muss, unab­hängig von der aktu­ellen Kas­sen­lage, in die Zukunft inves­tieren können. Wer heute nicht inves­tiert, zahlt morgen mehr­fach drauf. Diese Erfah­rung mussten wir in den 2010er Jahren schon einmal machen. Gerade in wirt­schaft­lich schwie­rigen Zeiten braucht es staat­liche Inves­ti­tionen, auf die sich Unter­nehmen und Gesell­schaft ver­lassen können. Genau des­wegen schlagen wir seit nun­mehr drei Jahren einen Sach­sen­fonds vor, der genau das ermög­li­chen würde. Einen Fonds mit min­des­tens 4 Mil­li­arden Euro, der gerade für die Inves­ti­tionen da ist, die wir jetzt drin­gend brau­chen: Infra­struktur, Digi­ta­li­sie­rung, Ener­gie­wende, Was­ser­stoff, aber auch für Bil­dung und Woh­nungen. Wenn jahr­zehn­te­lang zu wenig inves­tiert wurde, rächt sich das jetzt. Aber jetzt nicht zu inves­tieren, ist erst recht keine Option! Die Ver­ei­nigten Staaten machen uns mit dem ‘Infla­tion Reduc­tion Act’ doch gerade vor, was zu tun ist.

Auch wenn die Steu­er­ein­nahmen nicht den Erwar­tungen ent­spre­chen, warne ich vor Alar­mismus. Zu oft haben wir erlebt, dass am Ende statt eines Rück­griffes auf Rück­lagen, ein satter Über­schuss erzielt wurde. Jetzt mit Haus­halts­sperre zu drohen, ist nicht ziel­füh­rend.

Ein Teil der Min­der­ein­nahmen gegen­über dem Vor­jahr ist auch Steu­er­ent­las­tungen geschuldet, die Anfang des Jahres in Kraft getreten sind. Uns muss klar sein, dass mas­sive Steu­er­sen­kungen für Reiche, die ins­be­son­dere gern von Libe­ralen und Kon­ser­va­tiven gefor­dert werden, große Aus­wir­kungen auf die staat­li­chen Haus­halte haben. Der Glaube, dass sich solche Steu­er­sen­kungen selbst finan­zieren können, ist schon längst wider­legt.”