Ganztagsangebote sind seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil des Alltags an unseren Schulen. Sie bieten für die Schüler:innen ein breites Spektrum an interessanten und abwechslungsreichen Aktivitäten. Ob Band oder Orchester, Zeitung oder Filmclub, Theater oder Chor, Sport oder Schach – für viele ist etwas dabei.
Finanziert werden die Angebote aus Steuermitteln. Der Landtag stellt dafür 45 Millionen Euro pro Jahr bereit.
Wir wollen Ganztagsangebote nun weiter verbessern: Sie sollen stärker mit Grundschule und Hort zusammengeführt werden. Wir wollen sie besser mit dem schulischen Alltag verknüpfen, eine sogenannte rhythmisierte Ganztag schaffen.
Damit soll besser auf die Bedürfnisse der Schüler:innen eingegangen werden können. Das kann z.B. heißen: Kreativität mit Klemmbausteinen statt schriftliche Division im Mittagstief. Der Unterricht, die gemeinsame Zeit im Hort und die Ganztagsangebote können abwechslungsreich über den Tag verteilt stattfinden.
Bildungspolitikerin Sabine Friedel
Wir wollen die Schule aus der Perspektive des Kindes gestalten und besser machen. Und das heißt im Falle der Grundschule: Rhythmisierter Ganztag.
„Das Schulsystem folgt verschiedenen Rhythmen. Aber das ist meistens nicht der Rhythmus der Kinder, sondern ein Rhythmus, der von außen vorgegeben wird: Von der Schülerbeförderung, von den Wünschen der Lehrkräfte, von der Stundentafel des Kultusministeriums und von der unterschiedlichen Trägerschaft von Schule und Hort.
Doch an einer Reihe von Grundschulen funktioniert das mit dem kindgerechten Rhythmus schon heute. Vor allem deshalb, weil im konkreten Fall alle beteiligten Personen – Lehrkräfte und Schulleitung, Erzieher*innen und Hortleitung, der Schulträger und nicht zuletzt die Eltern – mit großem Engagement an einem Strang ziehen und durch dieses gemeinsame Engagement die eine oder andere Hürde überspringen können”, so Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin unserer Fraktion.
Ein erster Schritt soll das Modellprojekt „Ganztagspiloten” sein. Hier werden für bis zu 40 Klassen in der Primarstufe (an Grundschulen, Förderschulen oder Gemeinschaftsschulen) die Hortgebühren übernommen und die Einführung von rhythmisierten Ganztagskonzepten in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Hort unterstützt. Dafür stehen über den Haushalt 4,7 Millionen Euro bereit.
Der am 21. Dezember beschlossene Antrag (Drucksache 7/8363) setzt nun u.a. diese Verbesserungen aufs Gleis. Zudem wird ein Konzept zur landesspezifischen Umsetzung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung in Auftrag gegeben. Dieses soll aufzeigen wie die vom Bund bereitgestellten Mittel zukünftig verwandt werden. Weitere Eckpfeiler ist eine Reform der sächsischen Ganztagsförderung: Künftig soll der rhythmisierte Ganztag besonders gefördert werden.