Die Regierungskoalition hat im aktuellen Doppelhaushalt die Landesmittel für das Bildungsprojekt „Juniorwahl“ um 50.000 Euro aufgestockt. Damit können Schüler*innen an weiterführenden Schulen in diesem Jahr die Kommunal- und Landtagswahl simulieren. In Sachsen stehen in diesem Jahr erstmals im Vorfeld einer Landtagswahl Landesmittel für dieses Projekt zur Verfügung.
Dazu sagt Sabine Friedel, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion: Die Juniorwahl ist sehr gut geeignet, um Interesse an Demokratie zu steigern
„Ich freue mich sehr, dass es uns mit diesem Doppelhaushalt gelungen ist, mehr Geld für das Bildungsprojekt Juniorwahl bereitzustellen. Nach Einschätzung der SPD-Landtagsfraktion ist das Projekt sehr gut dafür geeignet, bei Schüler*innen das Interesse an demokratischen Strukturen zu wecken und zu fördern. Die vom Trägerverein bereitgestellten Unterrichtsmaterialien unterstützen Lehrer*innen ausgezeichnet dabei, das Thema Wahlen in verschiedenen Unterrichtsfächern zu behandeln. Für mich zeigt das Projekt in vorbildlicher Weise, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche an demokratischen Prozessen zu beteiligen und wie dies sinnvoll geschehen kann“, so Friedel.
Henning Homann, Sprecher für demokratische Kultur der SPD-Landtagsfraktion, ergänzt: „Als SPD fordern wir seit Langem, dass Jugendliche ab dem vollendeten 16. Lebensjahr wählen können. Wir müssen die Jugend dringend an politischen Entscheidungen beteiligen. Die Fridays for Future-Demonstrationen und die Demos gegen Uploadfilter zeigen beispielhaft, wie stark politisiert die junge Generation ist. Sie muss endlich mitentscheiden dürfen.“
Dadurch, dass die Schüler*innen angehalten sind, die Juniorwahl an ihrer Schule selbstständig durchzuführen, können sie sämtliche Prozesse simulieren und sich spielerisch zu eigen machen: von der Wahlvorbereitung, über die Durchführung und Auszählung bis hin zur Bekanntgabe der Ergebnisse.
Sabine Friedel: „Im Nachgang können die Ergebnisse und Erfahrungen mit der Wahl sinnvoll in den Unterricht eingebunden werden, indem etwa versucht wird zu analysieren, wie bestimmte Wahlergebnisse zustande kommen und welche Mehrheiten sich daraus ergeben könnten. Ich ermuntere deshalb die weiterführenden Schulen in Sachsen, die Projektmittel beim Kultusministerium abzurufen und sich an den beiden Juniorwahlen in diesem Jahr zu beteiligen.“
Hintergrund:
Mit dem durch den Sächsischen Landtag bereitgestellten Geld können sich in diesem Jahr erstmals 150 weiterführende Schulen in Sachsen an dem Bildungsprojekt „Juniorwahl“ zur Landtagswahl beteiligen. Um dieses durchzuführen, müssen sich die Schulen um Projektmittel – das sind pro Schule pauschal 300 Euro – vom Kultusministerium bewerben.
Träger der Juniorwahl ist der gemeinnützige und überparteiliche Verein Kumulus aus Berlin. Seit 1999 verantwortet er viele Projekte im Bereich der politischen Bildung. Die Juniorwahl zählt mit fast drei Millionen Teilnehmer*innen in den vergangenen 20 Jahren zu den größten Schulprojekten in Deutschland. Sie steigert nachweislich das politische Interesse der teilnehmenden Schüler*innen und führt zu einer Erhöhung der Wahlbeteiligung unter den Erstwähler*innen und deren Familien.
Mehr Informationen unter: www.juniorwahl.de