Iris Raether-Lordieck, Sprecherin für Gleichstellung der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum morgigen Equal-Pay-Day:
CDU/CSU muss Widerstand gegen Gesetz zur Lohngerechtigkeit aufgeben
„Frauen verdienen mehr! Denn leider bekommen sie im Durchschnitt noch immer deutlich weniger Gehalt als Männer. Dies macht auch der Equal-Pay-Day am 19. März 2016 deutlich. Erst an diesem Tag haben Frauen durchschnittlich dasselbe wie Männer im vergangen Jahr in ihrer Lohntüte.
In den vergangenen Jahren gab es hier praktisch keine Veränderung. Die Gründe dafür sind vielfältig: von der Arbeit in schlechter bezahlten Berufsgruppen bis hin zur schlichten Gehaltsdiskriminierung.
Die Gehaltsunterschiede werden sich nicht einfach dadurch auflösen, indem Frauen in ‚männerdominierte‘ Berufe geleitet werden. Auch wenn gerade eine Steigerung des Frauenanteils etwa im MINT-Bereich sehr wünschenswert ist, müssen wir doch vor allem an den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen arbeiten. Es sind auch Rollenbilder, Geschlechterklischees, Bildung und Fragen des lebenslangen Lernens, die uns bewegen müssen.
Ganz konkret gibt es aber schon seit einigen Monaten auf Bundesebene einen Vorschlag von Bundesministerin Schwesig, der die Situation zumindest in Teilen unmittelbar verbessern könnte. Leider verhindern CDU und CSU im Bundestag dieses Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit noch immer.“
Hintergrund:
Themenseite zu Entgeltungleichheit beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=88096.html
Das Statistische Bundesamt hat diese Woche die aktuellen Zahlen zum Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen veröffentlicht. Im Jahr 2015 lag der unbereinigte Gender Pay Gap bei 21 Prozent, in den neuen Bundesländern lag er im Schnitt bei 8 Prozent.