„Haben wir so schnell vergessen, dass viele Sachsen vor wenigen Jahren auch Flüchtlinge waren?”, fragte die SPD-Landtagsabgeordnete Hanka Kliese am Donnerstag in der Aktuellen Debatte „25 Jahre Friedliche Revolution“. Sie würdigte den Mut der Menschen, die sich in der ehemaligen DDR – ob im Wende-Herbst, am 17. Juni oder beim Aufstand der Häftlinge von Bautzen – mutig Unrecht und SED-Diktatur entgegengestellt haben. Dann schlug sie den Bogen zu den DDR-Flüchtlingen in der Prager Botschaft:
„Wenn ich die Bilder aus der Prager Botschaft sehe, werde ich nachdenklich. Ich frage mich, ob ich mit meiner kleinen Familie einen solchen Schritt gewagt hätte. Und wenn ich diese Menschen sehe, denke ich: Es waren Flüchtlinge. – Flüchtlinge haben wir heute auch. Sie kommen zu uns, aus teilweise noch schwerwiegenderen Gründen. Und viele verschließen vor ihnen die Tür. Ich wünsche mir, dass wir den Flüchtlingen, die heute nach Sachsen kommen, mit derselben Offenheit und Hilfsbereitschaft begegnen, wie sie damals unseren Landsleuten in der Prager Botschaft widerfuhr.”