Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Verkehrspolitik, am Mittwoch im Landtag in der Aktuellen Debatte „Für Schule, Freizeit und Wochenende – endlich kommt das Bildungsticket“:
„Ja, wir Sozialdemokrat*innen bekennen uns schuldig. Wir sind schuld daran, dass es in Sachsen ab dem 1. August dieses Jahrs ein Bildungsticket gibt. Ja, wir bekennen uns schuldig, dass wir eines unserer zentralen Projekte der letzten Jahre umsetzen“, so Henning Homann in der Debatte zum Bildungsticket heute im Landtag. „Die SPD trägt die Verantwortung dafür, dass ab dem ersten August in Sachsen alle Schüler*innen kostengünstig für 15 Euro im Monat mobil sein können – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr über.“
Homann legte zudem den Fokus auf die Perspektive junger Menschen und die Entlastungen für Familien: „Die jungen Menschen können selbst entscheiden, wann und wo sie sich hinbewegen. Sie müssen nicht mehr die Eltern fragen, ob sie nochmal drei Euro für den Bus bekommen können, wenn das Taschengeld alle ist. Das Bildungsticket ist zudem in vielen Fällen günstiger und weitreichender als die bestehenden Karten und entlastet Familien aufgrund des ausgeweiteten Angebots auch organisatorisch.” #
Nicht zuletzt ist das Bildungsticket ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende: „Was könnte es Besseres geben, als junge Menschen bereits zu ihrer Schulzeit für den Nahverkehr zu begeistern? Was könnte es Besseres geben, als eine Flatrate, mit der junge Menschen nicht nachdenken müssen, ob sie jetzt in den Bus einsteigen können oder nicht, ob sie sich das leisten können oder nicht. Sondern einfach einsteigen und mit dem Bus oder mit der Bahn fahren können. So geht sozial gerechter Klimaschutz.“
Abschließend dankte Homann allen, die an der Realisierung des Bildungstickets beteiligt waren: „Wir haben lange dafür gekämpft, dass aus diesem Projekt der SPD ein Projekt dieser Koalition und auch der Landrät*innen geworden ist. Wir haben uns in einem gemeinsamen Kraftakt, und da gilt der besondere Dank Verkehrsminister Martin Dulig, auf einen Weg begeben können, in diesem doch etwas komplizierten System des öffentlichen Nahverkehrs dieses Bildungsticket umzusetzen.“
Die Rede im Wortlaut: (Video bei Facebook)
Ja, wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bekennen uns schuldig. Wir sind schuld daran, dass es in Sachsen ab dem 1. August dieses Jahrs ein Bildungsticket gibt. Ja, wir bekennen uns schuldig, dass wir eines unserer zentralen Projekte der letzten Jahre umsetzen. Ja, wir bekennen uns schuldig für hartnäckige Verhandlungen und dauerndes Beharren, auch gegen so manche Widerstände. Ja, wir tragen Verantwortung dafür, dass ab dem 1. August in Sachsen alle Schülerinnen und Schüler kostengünstig für 15 Euro im Monat mobil sein können, dass alle Schülerinnen und Schüler zukünftig einen Fahrschein nicht nur zur Schule und zurück haben, sondern auch zum Sport in der Freizeit, zu Freundinnen, zu Freunden in den Orten nebenan, und das innerhalb ihres gesamten Verkehrsverbundes. Und das gilt 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr über.
Das ist ein großartiges Projekt für die jungen Menschen in diesem Land. Und es gilt nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern das gilt auch für Auszubildende in schulischer Ausbildung, zum Beispiel für die vielen Auszubildenden in den Pflegeberufen, die nicht zu Unrecht, sondern völlig zurecht in den letzten Monaten und Jahren in den Fokus der Politik gerückt wurden, und deren Ausbildungsbedingungen wir verbessern wollen.
Das Bildungsticket bringt für viele Schülerinnen und Schüler in Sachsen Vorteile. Und für niemanden Nachteile. Das bedeutet, dass die teilweise günstigeren Angebote, die bereits lokal schon bestanden, bestehen bleiben und zum Beispiel auch Freistellung, wie für dritte Schulkind, bestehen bleiben. Das Bildungsticket ist vielmehr ein zusätzliches Angebot, das zehntausende Schülerinnen und Schüler zusätzlich in das System holt und ihnen bessere Bedingungen schafft.
Warum tun wir das? Warum haben wir uns so dafür eingesetzt?
Der erste Punkt ist: In der Bildung geht es für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten um Chancengleichheit. Wir wollen den gleichberechtigten Zugang aller Kinder und Jugendlichen zu Bildung, egal wo sie wohnen oder wie viel ihre Eltern verdienen. Und wir wollen mit dem Bildungsticket einen weiteren Baustein setzen für die Mobilitätswende. Denn was könnte es Besseres geben, als junge Menschen bereits zu ihrer Schulzeit für den Nahverkehr zu begeistern? Was könnte es dafür Besseres geben, als eine Flatrate, bei der junge Menschen nicht nachdenken müssen, ob sie jetzt in den Bus einsteigen können oder nicht, ob sie sich das leisten können oder nicht. Sondern einfach einsteigen können und mit dem Bus oder mit der Bahn fahren können. So geht sozial gerechter Klimaschutz.
Wir wünschen nicht nur, wir machen – dafür ist das Bildungsticket ein hervorragendes Beispiel. Und wenn man sich das aus der Perspektive junger Menschen anguckt, und ich finde, das müssten wir als Politik viel öfter machen, dann macht es junge Menschen in diesem Land freier und eigenständig. Sie müssen nicht mehr die Eltern fragen, wenn das Taschengeld alle ist, ob sie nochmal drei Euro für den Bus bekommen können. Sie können selbst entscheiden, wann und wo sie sich hinbewegen und genau darum geht es doch. Wir wollen auch sinnbildlich die jungen Menschen von der Rückbank im Auto wegholen und sie zu selbstständigen Gestaltern ihrer Zukunft und ihres Lebens machen. Und dazu leistet dieses Bildungsticket einen wichtigen Beitrag.
Das Bildungsticket macht aber auch stärker. Denn es wird das Leben vieler verbessern, weil es Familien finanziell entlastet. Das Bildungsticket ist in vielen Fällen günstiger und weitreichender als die bestehenden Karten und entlastet Familien aufgrund des ausgeweiteten Angebots auch organisatorisch, wenn es zum Beispiel darum geht, dass Schülerinnen und Schüler zu ihren Freizeitangeboten gefahren werden müssen.
Wir haben lange dafür gekämpft und ich bin froh darüber, dass aus diesem Projekt der SPD ein Projekt dieser Koalition und auch der Landrätinnen und Landräte geworden ist. Wir haben uns in einem gemeinsamen Kraftakt, und da gilt der besondere Dank Verkehrsminister Martin Dulig, auf einen Weg begeben können, indem wir in diesem dann doch etwas komplizierten System des öffentlichen Nahverkehrs in Sachsen einen gemeinsamen Weg gefunden haben, um dieses Bildungsticket umzusetzen. Das hat sieben Jahre gedauert und das legt mit Sicherheit auch den Fokus darauf, dass das Nahverkehrssystem in Sachsen weitere Reformen braucht: Mit einer Landesverkehrsgesellschaft hätten wir keine sieben Jahre gebraucht. Aber wir müssen die Sachen Schritt für Schritt angehen.
Wir haben mit dem Bildungsticket, das jetzt startet, in Sachsen einen großen Schritt in diese Richtung gemacht und ich bedanke mich bei allen, die dabei kräftig mitgeholfen haben. Vielen Dank.“