+++ Schulwahl darf nicht durch Diabetes-Erkrankung eingeschränkt werden +++
„Alle Kinder sollten an eine Schule in ihrer Nähe gehen können. Kinder mit einer Diabetes-Erkrankung treffen oft auf Unsicherheit und Bedenken in der Lehrerschaft. Die finde ich nachvollziehbar, weil es ja auch mit einer großen Verantwortung den Kindern und deren Eltern gegenüber verbunden ist. Aber diese Bedenken man kann auch relativ leicht nehmen“, so die Gesundheitsexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Dagmar Neukirch zu den Gründen für den heute im Sozialausschuss beschlossenen Antrag von CDU und SPD. „Deswegen haben wir heute mit unserem Antrag beschlossen, dass Fortbildungen zum Thema Diabetes in den Fortbildungskanon an den Schulen aufgenommen wird. So können mögliche Ängste genommen werden. Dass das funktioniert, zeigt beispielsweise schon jetzt das großartige ehrenamtliche Engagement der Diabetes-Nannies der Dianino-Stiftung. Diese haben, neben Lehrerinnen und Lehrern, auch das Umfeld der Kinder mit Diabetes im Blick. Sie sensibilisieren, klären auf, schaffen Wissen, erklären biologische Zusammenhänge, geben Hilfestellungen für Notfallsituationen, bauen so Angst ab und verhindern damit die Ablehnung der Kinder.“
Genauso wichtig, so Neukirch abschließend, ist die Diabetes-Forschung: „Wir wollen, dass das deutschlandweit fast einmalige ‚Sächsische Kinder-Diabetes-Register‘, das für die Forschung im Bereich Kinder mit Diabetes sehr wichtig ist, weitergeführt wird.
Hintergrund:
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, welche in jedem Alter auftreten kann. Dabei unterscheidet man zwischen Typ 1- und Typ-2-Diabetes. Typ 1 tritt meist schon im Kindesalter auf, ist noch nicht heilbar und kann ohne Behandlung sogar zum Tod führen. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr, weshalb sie sich meist mehrmals täglich selbst Insulin spritzen müssen.
Typ-2-Diabetes tritt meist bei älteren Personen auf, jedoch längst nicht mehr nur bei ihnen. Die Zahlen von jüngeren Menschen, besonders unter 20, sind in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Diese Form der Diabetes lässt sich aber durch Veränderung der Lebensweise verhindern oder hinauszögern und muss auch nicht zwingend mit Insulin-Spritzen behandelt werden.