Kinder mit Diabetes besser unterstützen

14. August 2017

© ehren­berg-bilder | Adobe Stock

+++ Schul­wahl darf nicht durch Dia­betes-Erkran­kung ein­ge­schränkt werden  +++

„Alle Kinder sollten an eine Schule in ihrer Nähe gehen können. Kinder mit einer Dia­betes-Erkran­kung treffen oft auf Unsi­cher­heit und Bedenken in der Leh­rer­schaft. Die finde ich nach­voll­ziehbar, weil es  ja auch mit einer großen Ver­ant­wor­tung den Kin­dern und deren Eltern gegen­über ver­bunden ist. Aber diese Bedenken man kann auch relativ leicht nehmen“, so die Gesund­heits­expertin der SPD-Land­tags­frak­tion, Dagmar Neu­kirch zu den Gründen für den heute im Sozi­al­aus­schuss beschlos­senen Antrag von CDU und SPD.  „Des­wegen haben wir heute mit unserem Antrag beschlossen, dass Fort­bil­dungen zum Thema Dia­betes in den Fort­bil­dungs­kanon an den Schulen auf­ge­nommen wird. So können mög­liche Ängste genommen werden. Dass das funk­tio­niert, zeigt bei­spiels­weise schon jetzt das groß­ar­tige ehren­amt­liche Enga­ge­ment der Dia­betes-Nan­nies der Dia­nino-Stif­tung. Diese haben, neben Leh­re­rinnen und Leh­rern, auch das Umfeld der Kinder mit Dia­betes im Blick. Sie sen­si­bi­li­sieren, klären auf, schaffen Wissen, erklären bio­lo­gi­sche Zusam­men­hänge, geben Hil­fe­stel­lungen für Not­fall­si­tua­tionen, bauen so Angst ab und ver­hin­dern damit die Ableh­nung der Kinder.“

Genauso wichtig, so Neu­kirch abschlie­ßend, ist die Dia­betes-For­schung: „Wir wollen, dass das deutsch­land­weit fast ein­ma­lige ‚Säch­si­sche Kinder-Dia­betes-Register‘, das für die For­schung im Bereich Kinder mit Dia­betes sehr wichtig ist, wei­ter­ge­führt wird.

Hin­ter­grund:

Dia­betes ist eine Stoff­wech­sel­er­kran­kung, welche in jedem Alter auf­treten kann. Dabei unter­scheidet man zwi­schen Typ 1- und Typ-2-Dia­betes. Typ 1 tritt meist schon im Kin­des­alter auf, ist noch nicht heilbar und kann ohne Behand­lung sogar zum Tod führen. Bei Men­schen mit Typ-1-Dia­betes pro­du­ziert die Bauch­spei­chel­drüse kein Insulin mehr, wes­halb sie sich meist mehr­mals täg­lich selbst Insulin spritzen müssen.

Typ-2-Dia­betes tritt meist bei älteren Per­sonen auf, jedoch längst nicht mehr nur bei ihnen. Die Zahlen von jün­geren Men­schen, beson­ders unter 20, sind in den ver­gangen Jahren deut­lich gestiegen. Diese Form der Dia­betes lässt sich aber durch Ver­än­de­rung der Lebens­weise ver­hin­dern oder hin­aus­zö­gern und muss auch nicht zwin­gend mit Insulin-Spritzen behan­delt werden.