In den vergangenen Wochen und Monaten ist die Kultur in Sachsen durch die Corona-Pandemie enorm unter Druck geraten: Geschlossene Kinos, abgesagte Spielzeiten und geschlossene Museen und Ausstellungen haben uns schmerzlich vor Augen geführt, was fehlt, wenn Kultur kaum bis gar nicht stattfinden kann. In den letzten Wochen musste darüber hinaus manche Kulturschaffende schmerzlich feststellen, dass ihre Belange nicht ausreichend gehört wurden. Der SPD-Fraktion war und ist es wichtig, das zu ändern!
Am 9. Juni 2020 hat die Sächsische Staatsregierung beschlossen zusätzlich 67,8 Millionen Euro für betroffene Einrichtungen und Akteuren in Kultur und Tourismus bereitzustellen, um die Folgen der Corona- Pandemie zu bewältigen.
Der SPD-Fraktion ist es in den Verhandlungen gelungen, der Kultur im Freistaat Sachsen eine starke Stimme zu verleihen. Besonders wichtig waren uns dabei die freien gemeinnützigen Träger. Wir wollen Kultur in ihrer ganzen Vielfalt erhalten und wertschätzen – dazu braucht es dringend die nun beschlossenen Hilfen.
Die wichtigsten Maßnahmen haben wir hier zusammengestellt:
67,8 Millionen für Kultur, Medien und Tourismus
Am 9. Juni hat die Staatsregierung das Paket beschlossen
30 Millionen Euro für Kultur-Rettungsschirm
Für freie gemeinnützige Träger, die Kunst und Kultur sowie kulturelle Bildung fördern und bislang kaum oder gar nicht auf Hilfsprogramme zugreifen konnten. Das sind z.B. die freien Theater, Soziokulturellen Zentren, Galerien, Bibliotheken, Museen, Festivals oder kulturelle Vereine.
+5 Millionen Euro für „Denkzeit”
Das erfolgreich angelaufene Stipendienprogramm „Denkzeit“ wird aufgestockt, um vor allem freie Künstler*innen mit bis zu 2.000 Euro zu fördern und ihre künstlerischen Leistungen wertzuschätzen.
2 Millionen Euro für „Denkzeit Event”
Angelehnt an das Denkzeit-Programm gibt es nun „Denkzeit Event“. Hier werden Konzepte zur Umsetzung von verschiedenen Veranstaltungsformaten gefördert.
17,4 Millionen Euro für Museen & Theater
Für Staatsschauspiel Dresden und Semperoper, Staatliche Kunstsammlungen, das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac), Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) Leipzig, das Deutsche Hygienemuseum Dresden und das Schlesische Museum zu Görlitz.
1,3 Millionen Euro für die Landesausstellung
Die 4. Sächsischen Landesausstellung musste coronabedingt verschoben werden Die entstehenden Mehrkosten werden dadurch ausgeglichen. Vom 11. Juli bis 1. November 2020 wird die Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau öffnen. Zudem gibt es sechs weitere Schauplätze: August Horch Museum Zwickau, Industriemuseum Chemnitz, Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf, Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge, Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau und Forschungs- & Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ Freiberg.
1,5 Millionen Euro Hilfspaket für Kinos
Es enthält Liquiditätshilfen für Kinobetreiber. Zudem sichert der Freistaat Sachsen die Co-Finanzierung des „Zukunftsprogramm Kino“ vor allem für kleine Kinos ab.
2 Millionen Euro für lokale Radio- und TV-Anbieter
Um die Vielfalt der sächsischen Medienlandschaft (Lokalfernsehen, sächsische Radiosender) zu sichern. Fünf Prozent sind für Freie Radios und Bürgermedien vorgesehen.
1,5 Millionen Euro für Medien- und Filmförderung
Über die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) werden sächsische Filmprojekte unterstützt.
4 Millionen Euro für Tourismus
Um Sachsen als Tourismusstandort zu stärken, werden die acht Tourismusregionen gefördert. Außerdem Unterstützung durch Werbekampagne und bei der ITB.
1 Million Euro für UNESCO-Welterbestätten
Die sächsischen UNESCO-Welterbestätten (Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, Fürst-Pückler-Park Bad Muskau) erhalten zusätzliche Mittel.
750.000 Euro für Kleinprojekte
Mit den zusätzlichen Mitteln im Kleinprojektefonds wird das bürgerschaftliche Engagement vor Ort gestärkt. Kleinere Projekte im Bereich Kunst und Kultur wie Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Kulturprogramme bei kleineren Stadt- oder Dorffesten werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert.