Wir brauchen Vorsicht, Nachsicht und guten Willen auf allen Seiten

14. Mai 2020

Sabine Friedel, bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, zur bevor­ste­henden Öff­nung von Kin­der­ta­ges­stätten für den „ein­ge­schränkten Regel­be­trieb”:

„Die Kinder können end­lich wieder in den Kin­der­garten. Das freut nicht nur die Fami­lien, son­dern auch viele päd­ago­gi­sche Fach­kräfte. Deren Gesund­heit muss auch wei­terhin hohe Prio­rität haben. Des­halb sind Vor­sicht und Nach­sicht in den nächsten Wochen die besten Leit­li­nien.
Vor­sicht braucht es, um den Infek­ti­ons­schutz in den Kin­der­ta­ges­stätten sicher­zu­stellen. Es ist besser, die Betreu­ungs­zeiten ein­zu­schränken als unver­tret­bare Risiken ein­zu­gehen. Und sol­chen Ein­schrän­kungen sollten die Eltern mit Nach­sicht begegnen. Selbst wenn nur drei oder vier Stunden am Tag mög­lich sind: Für die Kinder wird diese Zeit eine unglaub­liche Erleich­te­rung und Berei­che­rung sein“, so Friedel am Don­nerstag.

Ab Montag lässt die neue Corona-Rechts­ver­ord­nung auch häus­liche Betreu­ungs­gruppen zu. Damit können sich die Fami­lien gegen­seitig helfen und auch die Kita in beson­derer Weise unter­stützen. Doch laut Friedel ist noch mehr nötig: „Eltern brau­chen die Sicher­heit, ihren Kita-Platz nicht zu ver­lieren, wenn sie helfen und ihre Kinder wei­terhin zu Hause betreuen. Für uns Sozi­al­de­mo­kraten wäre es denkbar, ein Corona-Lan­des­er­zie­hungs­geld aus­zu­rei­chen, um Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder daheim zu unter­stützen, ver­kürzte Betreu­ungs­zeiten im ein­ge­schränkten Kita-Betrieb zu kom­pen­sieren und somit die Kin­der­ta­ges­stätten mit ihren Erzie­he­rinnen zu ent­lasten. Außerdem sollten wir die Kin­der­ta­ges­ein­rich­tungen mit einer ‚Pau­schale für pan­de­mie­be­dingten Mehr­auf­wand‘ unter­stützen. Diese könnten die Kita-Träger für Hilfs­kräfte beim Ein­lass oder auch für erfor­der­liche Anschaf­fungen (z.B. Trenn­wände, meh­rere Spiel­sa­chen-Sets für getrennte Gruppen, erhöhte Rei­ni­gung etc.) ein­setzen.“

Friedel abschlie­ßend: „Aus diesen Gründen braucht es in den nächsten Wochen eine klare und ver­läss­liche Finanz­ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Frei­staat und den Kom­munen. Alle Seiten müssen guten Willen zeigen: Die Eltern und die Erzie­he­rinnen, die Kita-Träger und Gewerk­schaften, der Frei­staat und die Kom­munen.