Montag, 16. Januar 2023
Ausschuss für Wissenschaft, Hochschule, Medien, Kultur und Tourismus
Tagesordnung der Ausschusssitzung (auf der Seite des Landtages):
+++ Anhörung zu neuem Medienstaatsvertrag +++
Der Medienstaatsvertrag soll geändert werden. Das haben die Ministerpräsident:innen der Länder im Oktober vereinbart. Die Länderparlamente müssen diese Vereinbarung nun im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens beschließen. Dazu hat der Landtag am 16.1. eine öffentliche Anhörung durchgeführt, in der u.a. die Intendantin des MDR Prof. Dr. Karola Wille, und der ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Kai Gniffke gehört wurden.
Unser Fraktionsvorsitzender und Medienpolitiker Dirk Panter schätzt das Vorhaben nach der Anhörung wie folgt ein: “Die Änderung des Staatsvertrages ist ein wichtiger Zwischenschritt für Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR). Die Diskussionen über den ÖRR werden oft ja sehr breit und manchmal leider auch sehr unsachlich geführt. Trotzdem sind Reformen nötig – das haben die Anstalten verstanden. Von den ARD-Vertreter:innen wurde heute sehr deutlich gemacht, dass sich die ARD auf dem Reformweg befindet. Dadurch eröffnet sich die Chance, die Debatte sachlich und konkret zu führen.
Heute wurde im Landtag die Änderung zum #Medienstaatsvertrag öffentlich angehört.
Dazu Medienpolitiker @dirkpanter: Die Änderung des Staatsvertrages ist ein wichtiger Zwischenschritt für Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR).— SPD-Fraktion Sachsen (@spdsaxlt) January 16, 2023
Ziel sollte sein, dass es ein qualitativ hochwertiges Programm und gute digitale Angebote des ÖRR gibt. Dass die Gebührenzahler:innen transparent wissen, wofür Geld ausgegeben wird und dass gute und gut ausgestattete Kontrollmechanismen in den Anstalten wirken.
Ich begrüße es ausdrücklich, dass der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke in der Anhörung angekündigt hat, binnen 12 Monaten weitere, konkrete Reformvorschläge zu unterbreiten. Wenn er, laut seiner Aussage, noch nie eine solche Aufbruchstimmung in der ARD wahrgenommen habe, dann stimmt mich das optimistisch.”
Den Gesetzenenturf gibt es hier: https://2019–2024.spd-fraktion-sachsen.de/wp-content/uploads/7_Drs_11327_0_1_1_.pdf
Mit dem neuen Staatsvertrag wird ein wichtiger Zwischenschritt für Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) unternommen. Im Wesentlichen geht es um die Profilschärfung des ÖRR, eine (Neu-)Definition des Auftrages und um Strukturoptimierung sowie um die Stärkung der Kontrolle durch die Gremien (v.a. bei Programm und Finanzen). So soll die Gesamtzahl der Programme beschränkt und eine reine Online-Verbreitung mancher Programme ermöglicht werden. Die Mediatheken und damit die digtale Nutzung werden gestärkt. Zudem soll die Unterscheidung von Meinung und Berichterstattung deutlicher werden. Auch gibt es einen gesamtgesellschaftlichen Dialog mit der Bevölkerung über Angebot/Programm, Vielfaltssicherung, Aufgabenerfüllung und Transparenz.