Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 haben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.
Anlässlich des internationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus ehrten am 26. Januar mehrere Abgeordnete Alfred Roßner, bekannt geworden als der „Oskar Schindler des Vogtlands”, auf dem Friedhof in Falkenstein. Dazu erklärt Frank Richter:
„Im Talmud, dem berühmten Schriftwerk des Judentums, heißt es: ‚Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.‘ Alfred Roßner hat viele Menschenleben gerettet und sein eigenes verloren, weil er geholfen hat, wo er helfen konnte. Alfred Roßner hatte das, was auch heutzutage vielen fehlt: Mitgefühl, Mut und Menschlichkeit. Die Menschen in Falkenstein, im Vogtland, in Sachsen und überall, können dankbar sein, dass es ihn gab. Das Gedenken an Alfred Roßner sollte nicht auf den Friedhof Falkensteins begrenzt sein. Es sollte einen bundesweiten Rahmen bekommen.“
Zum Gedenktag führt Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, zudem aus: „Das Erstarken von antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft zeigt, dass Erinnerungskultur kein Selbstläufer ist, sondern immer wieder neu hinterfragt werden muss. Eine zu starke Ritualisierung oder auch Beschränkung auf Eliten kann dafür sorgen, dass das Gedenken seinen Zweck verfehlt: die tiefe und intensive Auseinandersetzung damit, was Menschen getan haben.”
Für die SPD-Fraktion nimmt Hanka Kliese an der Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung am 27. Januar in Chemnitz teil. Sie findet um 10 Uhr am Park der Opfer des Faschismus statt. Danach nimmt sie ab 11:30 Uhr an der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie auf dem Gelände des Rehabilitationszentrums für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz teil. Albrecht Pallas nimmt am 27. Januar ab 15 Uhr am Gedenken der Landeshauptstadt Dresden in der Gedenkstätte Münchner Platz teil.
Hintergrund: Der als „Oskar Schindler des Vogtlands“ bekannt gewordene Unternehmer erhielt die von der Gedenkstätte Yad Vashem verliehene postume Ehrung „Gerechter unter den Völkern“. In den Jahren der Schreckensherrschaft der Nazis, die sich über weite Teile Europas erstreckte, hatte Alfred Roßner den selbstlosen Mut bewiesen, zahlreiche Juden vor der Deportation ins Konzentrationslager zu bewahren.